Sozialverbands-Ortsgruppe feiert ihr 75jähriges Bestehen

Sie ist mit 125 Mitgliedern einer der großen Vereine im Dorf, ihre Tätigkeit ist wichtig, aber eher selten öffentlichkeitswirksam: die Rede ist von der Ortsgruppe Neubruchhausen des Sozialverbands Deutschland, kurz SoVD. Genau die feierte jetzt im Gasthaus Zur Post Jubiläum – die Ortsgruppe ist 75 Jahre alt geworden.

Grund genug also für eine Feierstunde, zu der mehr als 50 Gäste kamen. Dabei natürlich Vertreterinnen und Vertreter fast aller Neubruchhausener Vereine und der Feuerwehr, Bassums Bürgermeister Christian Porsch, Ortsvorsteher Werner Wisloh und für den SoVD-Kreisverband Wiebke Wall. Sie alle hatten Grußworte und Lob für die Arbeit der SoVD-Ortsgruppe parat. Wichtigster Redner war an diesem Tag aber ihr Vorsitzender Richard Reiners, der in seiner Rede noch einmal an die Geschichte des SoVD in Deutschland und in Neubruchhausen erinnerte und die Arbeit des Verbandes umriss.

„Wer Mitglied im SoVD ist, hat der Regel ein Anliegen“, so Reiners – sprich: ein Problem, für das er oder sie eine Interessenvertretung wie den SoVD braucht. Die kümmert sich vor allem um die Nöte und Sorgen der Älteren und Eingeschränkten, bietet Beratung und Unterstützung bis hin zur rechtlichen Vertretung. „Rente, Pflege, Behinderung, Bürgergeld, Gesundheit, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht – das sind nur einige der Themen, bei denen unser Verband mit Rat und Tat zur Seite steht“, so der Vorsitzende. „Es sind soziale Themen, die uns beschäftigen – als Ortsverband für unsere Mitglieder hier im Dorf, als Landesverband mit Beratungsstellen in Sulingen und Syke, und der Bundesverband vertritt unsere Interessen bis hin in die höchsten Gremien.“

Zur Geschichte: Der heutige SoVD wurde 1917 als „Reichsbund der Kriegsbeschädigten und Kriegsteilnehmer“ gegründet – der Name verrät, um welche Art der Interessenvertretung es primär ging. Das galt auch für die Zeit nach dem 2. Weltkrieg, in der wie nach dem 1. Weltkrieg nicht nur Kriegsopfer, sondern auch deren Hinterbliebene unterstützt wurde. Der politisch stets neutrale Reichsbund löste sich 1933 selbst auf, um der Gleichschaltung durch die Nazis zu entgehen. 1946 wurde er als „Sozialverband Reichsbund“ wieder ins Leben gerufen, im Oktober 1999 in „Sozialverband Deutschland e.V.“ umbenannt.

„Kulturelle und soziale Teilhabe für unsere oft älteren Mitglieder ist uns ebenfalls sehr wichtig“

SoVD-Ortsgruppenchef Richard Reiners

In Neubruchhausen erfolgte die Gründung des Ortsverbandes am 22. Juni 1948 in Holldorbs Gasthaus. Zu tun gab es genug – auch in Neubruchhausen gab es etliche Menschen mit sozialen Nöten, die dankbar für Hilfe waren. Das ist bis heute so: Gerade in Zeiten der Bürokratisierung und Digitalisierung sind viele Ältere und/oder Hilfsbedürftige überfordert und froh, dass sie mit dem SoVD eine Vertretung haben, die ihnen bis hin zu Rechtsstreitigkeiten zur Seite steht.

Vereine bedeuten jedoch auch Engagement, und nicht immer fanden sich genug Menschen in Neubruchhausen, die sich für den SoVD einsetzten. 2012 drohte eine Auflösung samt Integration in den Ortsverband Bassum, und „vorsorglich“ wurde von den Mitgliedern schon mal bei einem großen Essen mit Schnitzel und Kartoffelsalat („sowas wie die DNA des SoVD-Ortsverbandes“) der Kassenbestand geschmälert. Doch dann erklärte sich der als Neumitglied gewonnene Richard Reiners spontan bereit, den Vorsitz zu übernehmen.

Seither läuft es wieder beim SoVD-Ortsverein in unserem Dorf, der neben der Interessenvertretung auch Informationen vor Ort – beispielsweise durch Vorträge oder Reiseberichte – sowie gesellige Zusammenkünfte organisiert. „Kulturelle und soziale Teilhabe für unsere oft älteren Mitglieder ist uns ebenfalls sehr wichtig“, so Richard Reiners, dessen Ortsverband im Dorf auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten eine wichtige Rolle in Dorf spielen will. Ihm zur Seite stehen heute im Vorstand Andreas Hammerschmidt (2. Vorsitzender), Anja Hammerschmidt (Schatzmeisterin), Ilse Gevers (Frauensprecherin), Herbert Wiemken (Schriftführer) und die Beisitzer Carsten Cordes und Florian Butt.

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