Neubruchhausen hat ein neues Hotel! Mit der offiziellen Eröffnung des „Hotel Zum Mühlenteich“ am 29. November 2019 wurde nach fast vierjähriger Bauzeit auch die aufwändige Restaurierung des historischen, denkmalgeschützten Gebäudeensembles rund um die Neubruchhausener Wassermühle weitgehend abgeschlossen. Hier betreibt künftig die Familie Lau, die seit 2005 schon mit dem „Restaurant Zum Mühlenteich“ in Neubruchhausen ansässig ist, künftig das gleichnamige Hotel. Mit elf exquisiten Zimmern und zwei Veranstaltungsräumen für 20 bzw. 60 Personen ist das Angebot für Übernachtungen und Veranstaltungen in Neubruchhausen damit deutlich größer geworden.
Wie der Zufall manchmal spielt: Ein 50. Geburtstag und ein Buchgeschenk waren letztlich der Auslöser dafür, dass der Neubruchhausener Holger Rullhusen 2015 das Mühlenensemble kaufte. Als Mitglied des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises, der sich regelmäßig trifft und die Ortsgeschichte aufarbeitet, bekam er zum „Fünfzigsten“ das Buch „Die Hache“ von Wilfried Meyer geschenkt – und las im letzten Absatz eines Textes über die Wassermühle, dass die Eignerin der Mühlengebäude über einen Verkauf nachdenken würde, wenn das Konzept des Käufers für die Baugruppe stimmen würde. „Geschichte ist mein großes Hobby. Es war deutlich zu sehen, dass dieses Ensemble, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1730 zurückreichen, immer weiter verfällt. Das wollte ich aufhalten.“ Rullhusen überzeugte die Besitzerin – die Tochter des letzten aktiven Müllers von Neubruchhausen, Hans Warncke – schließlich von seiner Idee der Restaurierung und Nachnutzung. Dazu gehört auch, die eigentliche Mühle ehrenamtlich mit dem Verein Wassermühle Neubruchhausen e.V. zu restaurieren.
Elf schicke Zimmer und zwei große Räume
Für das Dorf sollte sich der Kauf des Mühlenensembles durch Holger Rullhusen ebenso als Glück erweisen wie die Entscheidung der Familie Lau, dort ein Hotel einzurichten und zu betreiben. „Holger Rullhusen hat uns erst auf die Idee gebracht“, sagt Irmgard Lau, die das Hotel nun mit ihrem Mann Torsten und ihrer Tochter Jacqueline – einer gelernten Hotelfachfrau – führt. Im ehemaligen Wohnhaus und in einer der restaurierten Scheunen sind elf geschmackvolle Zimmer und ein kleiner Sitzungsraum entstanden, dazu in einer weiteren Scheune ein großer Veranstaltungsraum mit Theke. Dazu kommt eine große Holzterrasse mit wundervollem Blick auf den Mühlenteich und der mit den alten Pflastersteinen neu hergerichtete Innenhof, der sich in der wärmeren Jahreszeit ebenfalls für Veranstaltungen aller Art eignet. Eine neue Küche ermöglicht es Familie Lau, neben der Gastronomie im Restaurant auch im Mühlenensemble Speis und Trank anbieten zu können.
Neubruchhausener Betriebe beteiligt
Mit der Sanierung ist eine Mischung aus Tradition und Moderne gelungen, bei der sich alte Stilelemente gekonnt mit einer hochmodernen Einrichtung verbinden. Die erfolgreiche Restaurierung ist nicht zuletzt auch der erstklassigen Arbeit von Neubruchhausener Handwerksfirmen zu verdanken, die neben weiteren regionalen Fachbetrieben in das Bauprojekt eingebunden waren. So hat die Tischlerei Fricke unter anderem in allen Zimmern die Bettkopfteile und Nachtische gebaut, den Rezeptionstresen sowie eine Lounge mitsamt einem schwedischen Kachelofen gestaltet und weitere Einrichtungsteile aus Holz kreiert. Der Malereibetrieb Oldenbüttel hat die Maler- und Bodenarbeiten in allen Häusern ausgeführt, die Neddermann GmbH war für Sanitär- und Heizungsinstallationen verantwortlich. Verschiedene Druckerzeugnisse wurden von der Grafikagentur Druckarte umgesetzt. Dass sämtliche Lichtinstallationen aus der Firma rutec von Holger Rullhusen stammen, versteht sich von selbst.
Schöner „Nebeneffekt“: Mit dem neuen Hotel wurden bislang bereits drei neue Arbeitsplätze in Neubruchhausen geschaffen – und das muss noch lange nicht das Ende sein, wie Jacqueline Lau betont: „Wir suchen noch weitere Fachkräfte, die sich wie wir mit diesem Ensemble identifizieren und mit Herzblut dabei sind.“
Neben dem Hotel und dem Restaurant „Zum Mühlenteich“ gibt es in Neubruchhausen natürlich weitere bewährte Gastronomiebetriebe und Übernachtungsmöglichkeiten, die unter Tourismus aufgelistet sind.
In der Kreiszeitung ist ein Artikel zur Eröffnung veröffentlich worden, der hier online abrufbar ist.