(Mit Video, siehe unten) Mit der Verwendung von Superlativen muss man ja vorsichtig sein – aber hier kann man getrost von einer Sensation sprechen: Nach 50 Jahren Pause ist am 22. März 2024 erstmals wieder Mehl in der Wassermühle Neubruchhausen gemahlen worden! „Wollig und griffig“ ist nach Aussage der Fachleute das Dinkelmehl, von dem insgesamt erste 5 Kilogramm gemahlen wurden.
„Wir hatten heute die Endabnahme der Arbeiten, die die Winsener Firma Pätzmann für uns in den vergangenen beiden Jahren durchgeführt hat“, berichtet Holger Rullhusen, Vorsitzender des Mühlenvereins. Nachdem der Verein seit 2016 die baufällige Wassermühle saniert hatte, erfolgte seit 2022 der Einbau neuer Mühlentechnik durch die Spezialisten aus der Nähe von Hamburg.
70.000 € investierte der Verein in diese Mühlentechnik, die vor allem von Rüdiger Hagen im Auftrag der Firma Pätzmann einbaute – assistiert von Müllermeister Florian Butt und Maschinist Georg Schröder. „Diesen Betrag hätten wir ohne großzügige Förderung und viele Spenden nie aufbringen können“, so Rullhusen. „Aber heute wussten wir: Es hat sich gelohnt, wir haben’s geschafft!“
„Nach der jahrelangen Arbeit war das für uns alle heute ein erhebender Moment.“
Holger Rullhusen, Vorsitzender des Mühlenvereins
Kurz vor 15 Uhr setzten sich die Mahlwerke in Gang, und Florian Butt schüttete den Dinkel in den Trichter. Wenige Minuten später rieselte das fertige Dinkelmehl in die bereitgestellten Tüten. „Wollig“ und „griffig“ waren die Fachbegriffe, die Butt und der Asendorfer Bio-Bäcker Werner Meyer-Ehlers verwendeten, um das Mehl zu charakterisieren. Holger Rullhusen: „Nach der jahrelangen Arbeit war das für uns alle heute ein erhebender Moment.“
Nach dem Testlauf will sich der Mühlenverein mit der funktionierenden Technik bald der Öffentlichkeit stellen. Beim Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag ist vorgesehen, eigenes Bio-Mehl zu mahlen und damit vor der Mühle gleich Pizza zu backen.
Hier einige Bewegbilder vom ersten Mahlgang: