Er weiß, worüber er spricht: Till Kohlwes ist selbst in Neubruchhausen zur Schule gegangen. Für den Radiosender SWR 2 hat er jetzt eine packende Reportage über den Kampf um den Erhalt unserer Grundschule gemacht.
Fangen wir mal hinten an: Am Ende der 25-minütigen Reportage über die Grundschule Neubruchhausen, die Radioreporter Till Kohlwes für das zweite Programm des Südwestrundfunks gemacht hat, ist eine Sprachnachricht von Lehrerin Ulrike Templin zu hören. Inhalt: Der Erhalt der Grundschule ist für weitere fünf Jahre gesichert. „Das hat mich so unglaublich gefreut, nachdem ich mich so lange mit dem Thema beschäftigt habe“, sagt Till Kohlwes. „Welche Bedeutung die Grundschule für einen selbst hat, merkt man erst, wenn man nochmal in die Vergangenheit eintaucht.“ Der 31-jährige ist in Neubruchhausen aufgewachsen und zur Schule gegangen.
Chefredakteur: „Neubruchhausen ist überall“
Südwestrundfunk – und dann eine lange Reportage über eine norddeutsche Grundschule? Ungewöhnlich. „Der Hintergrund ist, dass ich während des Corona-Lockdowns ins Homeoffice gehen musste. Und das habe ich längere Zeit bei meinen Eltern in Neubruchhausen aufgeschlagen“, erläutert Kohlwes. Er hörte vom aktuellen Kampf „seiner“ ehemaligen Grundschule um die Weiterführung – und schlug dem Chefredakteur eine Reportage darüber vor. Dass das Dorf im Norden liegt, war für diesen kein Problem. „Neubruchhausen ist überall“, habe der gesagt, „das Thema der Dorfschulen wird in ganz Deutschland diskutiert.“
„Welche Bedeutung die Grundschule für einen selbst hat, merkt man erst, wenn man nochmal in die Vergangenheit eintaucht.“
Radioreporter Till Kohlwes aus Neubruchhausen
Und so machte sich Till Kohlwes an die wochenlange Arbeit, traf sich mit seinen ehemaligen Mitschülern Kim Fricke und Lars Cordes, besuchte mit ihnen nochmal die Schule, lauschte ihren Erinnerungen, schaute alte Zeugnisse an. Er sprach auch mit Bürgermeister Christian Porsch und Bassums Ersten Stadtrat Norbert Lyko, mit Lehrerin Ulrike Templin und Joachim Hinrichs vom Förderverein der Schule. Herausgekommen ist eine spannende Reportage, die das ganze Spannungsfeld der Diskussion um den Erhalt von Dorfschulen abdeckt. Hörenswert!
Noch alte Liebesbriefe wiedergefunden
Für Till Kohlwes, der von 1996 bis 2000 selbst in die Grundschule Neubruchhausen ging, war es auch eine spannende Reise in die Vergangenheit. „Ich habe zuhause noch alte Liebesbriefe aus der Zeit gefunden. Und es war interessant, die ganz unterschiedliche Sicht von Kim und Lars zu hören, die manche Dinge aus einem anderen Blickwinkel wahrgenommen haben.“ Durch die intensive Auseinandersetzung habe er auch nochmal erfahren, welchen Stellenwert die Grundschulzeit im Leben hat: „Einen ganz besonderen. Daran erinnert man sich immer zurück – diese Zeit vergisst man nie. Vor allem nicht, wenn man in Neubruchhausen zur Schule gegangen ist!“
Hier gibt’s die Reportage zu hören:
Der Link führt auf die Seite der Sendung SWR 2 Leben, für die der Beitrag erstellt wurde (mit weiteren Infos und Fotos aus Neubruchhausen). Mit einem Klick auf den Pfeil im Bild kann man die Reportage direkt anhören – oder sie unten links auch auf das jeweilige Gerät herunterladen und anschließend mit einem Player der Wahl abhören:
https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/die-dorfschule-rettungsversuch-fuer-einen-praegenden-ort-swr2-leben-2021-06-10-100.html
Jetzt auch in der ARD-Audiothek:
https://www.ardaudiothek.de/leben/die-dorfschule-rettungsversuch-fuer-einen-praegenden-ort/90048286
Hallo Till,
leider ist es mir nicht gelungen, deine Dokumentation zu hören. Vielleicht bin ich zu spät??
Auch wenn ich sie jetzt nicht hören kann, freue ich mich über deine Aktion!
Ich denke sehr gerne an meine vierundzwanzigeinhalb Jahre an der GS NBH zurück. Es hat sich gelohnt für den Erhalt dieser Schule zu kämpfen.
Liebe Grüße
Anne Reß
Und noch einmal:
Hallo Till,
inzwischen ist es mir gelungen, deine Sendung anzuhören. Echt super!
Allerdings hast du (und Lars und Kim ebenfalls..) nicht die Veränderungen in der Schule entdeckt, z.B. gab es zu deiner Zeit noch keine Schülerbücherei, die diesen Namen verdient hätte. Auch ein Büro fehlte und das Lehrerzimmer war damals (bis zu meiner Pensionierung) miniklein und der Hort im Gebäude ist erst vor wenigen Jahren (in der Wohnung von Familie Wex) eingerichtet worden. Macht nix! Wahrscheinlich verschleiert die Nostalgie den Blick..
War ich eigentlich die schlimme TX-Lehrerin?? Ich konnte doch selbst nicht wirklich häkeln..
Anne Reß